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Symbole im Traum - welche Bedeutung haben sie?

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Symbole im Traum

Traumbilder haben eine vielschichtige Bedeutung. Sie spiegeln vor allem die Gefühle der Träumenden wieder. Träume können als Gefühle verstanden werden, die bildhafte Gestalt angenommen haben. Aber auch Gedanken, aktuelle Erlebnisse, innere Erfahrungen und kulturelles Wissen kommen in Traumbildern zum Ausdruck. Traumbilder sind Sinnbilder mit hohem Bedeutungsgehalt.

 

Symbolsprache der Träume

Träume bedienen sich der so genannten Symbolsprache. Das Wort Symbol kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet zusammenfallen. In jedem wahrgenommenen Traumbild vereinen sich eine Vielzahl von Bedeutungsfacetten. Ein Traumsymbol ist immer mehrdeutig, zeigt Gegensätzliches und lässt sich nicht eindeutig festlegen. Die Bedeutung eines Traumsymbols erschließt sich aus dem Sinnzusammenhang, in welchem es auftaucht.

 

Bedeutungsebenen im Traum

Das Bedeutungsspektrum eines Traumsymbols umfasst folgende Ebenen:

Zur Veranschaulichung beziehen sich die Fragen auf das Traumsymbol Hund

 

Phänomenologische Ebene

Im Mittelpunkt stehen die Wahrnehmung, das Wesen und Wissen über das Symbol

Was kann ich an einem Hund wahrnehmen?

Was macht das Wesen eines Hundes aus?

Welches Wissen gibt es über einen Hund und seine typischen Eigenschaften?

 

Persönliche Ebene

Auf dieser Ebene geht es um Einfälle des Träumers und seine Gefühle im Traum- und Wacherleben.

In freier Assoziation werden alle Bilder und Gedanken zum Traumsymbol gesammelt.

Was habe ich aktuell mit einem Hund erlebt  ?

Wie wirkt der Hund im Traum auf mich?

Welche Gefühle löst der Hund in mir aus?

Welche Erfahrungen und Erlebnisse habe ich mit einem Hund gemacht?

Was bedeutet ein Hund für mich?

Welche Beziehung habe ich zu Hunden?

 

Kulturelle Ebene                            

So genannte Amplifikationen ergänzen das persönliche Traumbild mit zugänglichem Wissen aus der Kulturgeschichte.  In welchen Überlieferungen durch Lieder, Literatur, Religion, Mythologie, Märchen oder auch Redensarten taucht das Traumsymbol auf?

 

• Archetypische Ebene

Die Traumdeutung nach C. G. Jung ist grundlegend mit seiner Archetypenlehre verbunden. Archetypen beschreiben Energiefelder des Unbewussten, die bei allen Menschen in der Bilderwelt der Seele zu finden sind. Sie tauchen in Träumen meistens als Innere Gestalten oder Tiere auf. Zu den archetypischen Bildern gehören zum Beispiel die Anima und der Animus, welche die weiblichen bzw. männlichen Anteile des Träumers widerspiegeln.

 

Vom Umgang mit Symbolen

Nicht alle Traumsymbole eines Traums sind gleich wichtig für die Traumdeutung. Es empfiehlt sich, die Traumsymbole genauer anzusehen, bei denen Sie als Träumer die meiste Energie spüren oder diejenigen Traumsymbole unter die Lupe zu nehmen, die Ihnen nicht mehr aus dem Sinn gehen.

 

Traumdeutung mit Hilfe von Assoziationen und der hier vorgestellten Fragentechnik ist eine sehr gängige Vorgehensweise. Traumsymbole lassen sich genauso mit kreativen Methoden wie Malen, Tanzen oder musikalischem Ausdruck darstellen und erfassen. Diese Deutungstechniken vorzustellen, sprengt allerdings den Rahmen dieses Traum-Blogs.

 

Ein Traumlexikon benutzen

Traumlexika können bei der Traumdeutung Gedanken und Einfälle anstoßen. Ein gutes Traumlexikon geht offen mit einem Traumsymbol um und berücksichtigt unterschiedliche Bedeutungen. In einem Traumlexikon können Sie inspirierende Hinweise zu Traumsymbolen finden. Die persönliche Traumarbeit, mit der Sie Ihren Traum im Gesamtzusammenhang Ihrer Lebenssituation betrachten, kann ein Traumlexikon nicht ersetzen.

 

Jedes noch so gute Traumlexikon, kann immer nur einige wenige Aspekte eines Symbols benennen. Wenn Sie etwa häufig von Tieren träumen, können Sie umfassendere Hinweise für ein Traumbild in einem allgemeinen Lexikon über Tiersymbolik erhalten. Das Gleiche gilt für Farben im Traum. In einem Handbuch über Farbsymbolik finden Sie mehr Aspekte zu einzelnen Farben als in einem Traumlexikon.

 

Trend: Traumdeutung ohne Symbolsprache

Den vorherrschenden Trend, Träume allein auf der persönlichen Gefühls- und Handlungsebene zu deuten und Traumdeutung auf der Symbolebene als überholt zu bezeichnen, finde ich äußerst fragwürdig. Die Symbolsprache der Träume zu ignorieren, nur weil es keine wissenschaftlich Erklärung für das Auftreten der Symbole in Träumen gibt, belässt Traumarbeit auf der individuellen Ebene. Dem Traum wird der wertvolle Bedeutungsgehalt aus dem Reichtum des kollektiven Unbewussten und dem inneren Wissen der Menschheit genommen.

 

Weiterführende Literatur

Klausbernd Vollmar:

Das große Praxisbuch der Traumdeutung: Wie man seine Träume verstehen lernt. Knaur MensSana 2011